Am historischen Stammsitz des Logistikunternehmens Kühne + Nagel in Bremen entsteht derzeit das neue August-Kühne-Haus. Für die Fertigteilelemente der tragenden Sichtbetonfassade lieferte MAX FRANK Egcobox® Elemente.
Kühne + Nagel wurde vor knapp 130 Jahren von August Kühne und Friedrich Nagel in Bremen gegründet. Heute zählt das Unternehmen mit mehr als 1.300 Niederlassungen und rund 82.000 Mitarbeitern weltweit zu den global führenden Logistikdienstleistern.
Das neue August-Kühne-Haus in Bremen
Das bisherige Bremer Verwaltungsgebäude aus den 1960er Jahren, das August-Kühne-Haus, wurde für das wachsende Unternehmen zu klein. Kühne + Nagel entschied sich für den Abriss des alten Gebäudes und für einen Neubau seines Stammhauses am bisherigen Standort an der Ecke Wilhelm-Kaisen-Brücke/Martinistraße in Bremen. Mit einer Investitionssumme von 26 Mio. EUR soll der Neubau auf 13.500 Quadratmetern genug Platz für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bieten. Das Gebäude befindet sich derzeit im Bau und soll bereits Mitte 2019 fertiggestellt werden.
Die Fassade des Bürogebäudes an der Weser greift farblich den Wesersandstein auf, der einem grau-beigen Farbton entspricht. Das dynamisch wirkende Gebäude spielt mit der Höhe - „es treppt sich zum Fluss hin ab“, so der Architekt Jan-Oliver Meding aus Hamburg.
Tragende Sichtbetonfassade
Die bauliche Besonderheit des Verwaltungsgebäudes liegt in der tragenden Fassade. Für diese wurden Beton-Fertigteilelemente mit Abmessungen von 2,7 Meter Breite x 7,0 Meter Höhe einge-setzt und jeweils zwei Geschossdecken angeschlossen. Die Pfosten-Riegel Konstruktion der Fas-saden-Elemente sind in einem Stück gefertigt worden. Die Deckenspannweite des Gebäudekerns bis zur tragenden Fassade beträgt knapp sieben Meter. Dadurch entstehen stützenfreie Räume mit optisch ansprechender Raumwirkung.
Hohe Anforderungen an horizontale und vertikale Querkraftragfähigkeit
Für den Neubau des August-Kühne-Hauses wird die Egcobox® zur thermischen Trennung der kal-ten Fassade von der warmen Geschossdecke verwendet. Eine Verminderung von Wärmebrücken wurde durch den Einsatz von hochwertigen Materialien bei der Egcobox® erreicht. So sorgt der A1 klassifizierte Dämmstoff Mineralwolle neben einer niedrigen Wärmeleitfähigkeit auch gleichzeitig für höchste Sicherheit im Brandfall.
Vor allem im Bereich der „Verbindungsbrücke“, zwischen dem höheren und niedrigeren Gebäude-teil, wurden hohe Anforderungen an die horizontale und vertikale Querkrafttragfähigkeit gestellt. Mit Hilfe eines hochbewehrten Randbalkens wurde eine Weiterleitung dieser Kräfte an die Geschossdecke sichergestellt. Im Projektfall können mit der Egcobox® Querkräfte bis 500 kN auf den halben Meter übertragen werden. Windlasten, welche parallel und senkrecht zur Fassade wirken können, werden ebenfalls über die Egcobox® aufgenommen und an den Gebäudekern abgeleitet. Zudem erleichtert das Abstellelement Stremaform® einerseits die Herstellung der notwendigen Arbeitsfugen in diesem Bereich und erfüllt andererseits die nötige Verzahnungswirkung bestens.
Produktkombination für geringes Transportvolumen und Individualität
Um das Transportvolumen der Fassadenelemente vom Fertigteilwerk hin zur Bremer Baustelle reduzieren zu können, sind die Querkraftstäbe der Egcobox® mit Hilfe von Coupler Schraubverbin-dungen verkürzt ausgeführt worden. Die Montage des entsprechenden Gegenstücks der Coupler Schraubverbindung erfolgte bauseits. Die Produktkombination des thermischen Trennelementes Egcobox® und des Schraubanschlusses Coupler von MAX FRANK überzeugt durch geringes Transportvolumen und Individualität.
Bürogebäude
Kühne + Nagel (AG & Co.) KG
MPP MEDING PLAN + PROJEKT GmbH, Hamburg, www.mpp.de
Planungsbüro Bade (Architekten und Ingenieure), Isernhagen
pb+ Ingenieurgruppe AG (planen. beraten. optimieren), Bremen
BWE-Bau Fertigteilwerk GmbH, Wiefelstede, www.bwe-bau.de
2019