Das MO.S.E. Projekt ist ein derzeit in Bau befindliches Sturmflutsperrwerk. Es wird an der Lagune von Venedig installiert und soll vor Hochwasser schützen.
Seit 2003 entsteht vor der Lagune Venedigs MO.S.E. Projekt (= modulo sperimentale elettromeccanico), was so viel wie „Elektrotechnisches Versuchsmodell“ bedeutet. Die Planungen laufen schon seit 1996, nachdem ein besonders schlimmes Hochwasser Venedig und seine Bewohner überrascht hatte. Mithilfe von 78 Flutschutztoren sollen zukünftig Fluten, die eine kritische Höhe von 110 Zentimetern über Normalnull überschreiten, gestoppt werden.
Bei jedem der drei Zugänge zur Lagune werden Betonfundamente im Meeresboden versenkt. Bereits die kleinsten dieser sogenannten „Cassoni“ wiegen 120.000 Tonnen. Sie werden direkt neben den Inseldurchlässen auf dem Trockenen betoniert, nach Fertigstellung schwimmend zu den vorbereiteten Fundament-Trassen gezogen, per Satellit punktgenau platziert und durch Flutung der Hohlräume abgesenkt. Unter Wasser werden auf jedem Fundament jeweils drei Hochwasserklappen, die eigentlichen Fluttore befestigt. Jede Kombination aus Fundament und Tor muss bündig mit dem Meeresboden abschließen um sicherzustellen, dass die vielen Fracht- und Passagierschiffe, die Venedig tagtäglich anfahren nicht behindert werden. Desweiteren muss bei Normalwasserstand, der durch Ebbe und Flut ständig stattfindende Wasseraustausch zwischen Adria und Lagune gewährleistet bleiben. Die Fluttore selbst sind bei normalem Wasserpegel mit Wasser gefüllt. Sobald sich wieder ein Hochwasser ankündigt, wird dieses mithilfe von Pumpen heraus gedrückt bis nur noch Luft in den Toren ist. Dadurch können sich diese aufrichten und so das steigende Wasser bereits vor der Lagune aufhalten. Solange die Tore in Betrieb sind, helfen extra angelegte Schleusen und Hafenbecken den Schiffsverkehr weitgehend aufrecht zu erhalten.
Da MO.S.E. Venedig für mindestens 100 Jahre Schutz vor Hochwasser bieten soll, werden ganz besondere Materialien und Produkte verbaut. So werden z.B. die Hochwasserklappen aus extra korrosionsbeständigem Edelstahl hergestellt.
MAX
FRANK liefert seit 2008 nach Venedig. Es wurden hauptsächlich Stremaform® Abstellelemente, Faserbeton Flächenabstandhalter und Mauerstärken, Sonder-Bewehrungsanschlüsse Coupler sowie Stabox® komplett aus Edelstahl, der Intec® Injektionsschlauch, Cresco® Quellbänder und Fradiflex® Fugenblech verbaut.
Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich mittlerweile auf über fünf Milliarden Euro. Ein paar der Hochwasserklappen sind bereits installiert und haben den ersten Testlauf Mitte Oktober 2013 mit Bravour gemeistert. 2018 soll der Bau abgeschlossen werden und alle 78 Klappen in Betrieb gehen.
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